
Lücke

Als Hauptsponsor unterstützt die Raiffeisenbank im Oberland die 38. Lokalzeitung Sportlerwahl. Die Vorstände Manfred Gastiger und Manfred Klar erläutern die Hintergründe im Interview.
Miesbach – Zum 38. Mal haben die Leser der Lokalzeitung ihren Miesbacher Kreissportler des Jahres gewählt. Als Hauptsponsor unterstützt die Raiffeisenbank im Oberland die Wahl und den anschließenden Festakt im Bayerischen Hof in Miesbach. Die Förderung des Sports liegt den Oberlandbank-Vorständen Manfred Gasteiger und Manfred Klaar besonders am Herzen. Gastiger ist seit 35 Jahren Fußballschiedsrichter. Er leitete 753 Spiele in allen Leistungsklassen des Bayerischen Fußball-Verbandes. In den 1980er und 1990er Jahren stand Klar über 500 Mal für die Profimannschaft vom EC Bad Tölz bis zur DEL 2 auf dem Eis und war danach in verschiedenen Positionen, unter anderem im Vorstand, engagiert. Im Interview erklären die Vorstandsmitglieder, warum sie die Auswahl der Athleten unterstützen und welche Vorteile die Vereine in der Region von der Sportförderung der Oberlandbank haben.
Herr Klar, Herr Gastiger, warum unterstützt die Oberlandbank die Auswahl der Lokalzeitungssportler?
Sicher: Wir finden es gut, mit einer Nominierung zum Sportler des Jahres den Sport für Jedermann zu unterstützen. Ich spreche aus eigener Erfahrung, als ich in jungen Jahren auf der Eisbahn war. Natürlich kannte jeder Wayne Gretzky. Aber ich wollte nicht Gretzky sein, ich wollte in der ersten Mannschaft spielen. Ich identifizierte mich mit den Spielern, den Spitzensportlern meines Vereins. Das erste Ziel eines jungen Sportlers ist es, von Natalie Geisenberger oder Vanessa Hines wahrgenommen und begrüßt zu werden – was sie alle tun, weil sie mit ihrer Heimat verbunden sind. Es schafft ein teamorientiertes Leistungskonzept im Breitensport.
Gastkletterer: Nehmen wir als Beispiel Lucas Bogle. Er kommt aus der Region und wir unterstützen Nordics im Skiverband Oberland seit über zehn Jahren. Lucas Bogle nahm an mehr als 50 Raiffeisen-Cup-Rennen teil, bevor er Olympiateilnehmer wurde. Es beginnt an der Basis und wir unterstützen es gerne. Und wir freuen uns, dass wir jemanden wie Lukas Bogle bei den Olympischen Spielen sehen können.
Sie unterstützen nicht nur ausgewählte Sportler, sondern auch viele Vereine und Institutionen in der Region. Warum?
Gastkletterer: Wir sind eine Bank aus der Region für die Region. Es ist das soziale Leben, das Miteinander, das wir fördern. Dazu gehört neben vielen anderen kulturellen Einrichtungen ganz klar der Sport. Sport ist ein wichtiger gesellschaftlicher Faktor, dem wir uns verpflichtet fühlen.
Sicher: Es ist, als ob wir durch jedes Dorf gehen. Es sollte keinen Sportplatz geben, auf dem Sie unsere umliegenden Anzeigen nicht sehen können. Wir sind entweder im Vereinsbus oder im Trikot.
Das größte Finanzierungsprojekt ist Sports Stars, das die Raiffeisenbank gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund seit 2007 vergibt. Wie profitieren Vereine von der Anfrage der Sportstars?
Gastkletterer: Oscar-Sportstars sind grundlegende Sportarten. Im Mittelpunkt steht das soziale Engagement der Vereine im Allgemeinen. Seit fast zehn Jahren führen wir diese Veranstaltung in unserem Geschäftsgebiet im Raum Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach durch. Wir haben etwa 40 Clubs pro Jahr, die sich aktiv engagieren. Wir waren sehr stolz darauf, dass beispielsweise der SC Moschem 2021 im Schloss Bellevue in Berlin mit dem Goldenen Stern des Sports ausgezeichnet wurde. Die Abschlussveranstaltung im Kurhaus in Bad Tölz ist für die Vereine immer ein Highlight. Es sind immer etwa 400 Leute auf der Seite.
Sicher: Im Gegensatz zur Athletenauswahl geht es bei Sportstars nicht um einzelne Athleten, sondern um den Verein und das, was der Verein als Ganzes tut. Für mich ist es immer eine Hommage an das ganze Ehrenamt. Egal welche Sportart man sich anschaut: Ohne ehrenamtliche Helfer, die beim Präparieren der Strecke, beim Anschnallen der Kids auf die Schlittschuhe oder beim Transport von A nach B wachen, geht es einfach nicht. Es gibt viele, die fragen nicht, was sie dafür bekommen, sondern tun es einfach und nehmen den Erfolg und den Spaß der Athleten als Belohnung. Es verdient es, im Rampenlicht zu stehen. Und ich fordere auch jeden Verein auf, der noch kein Angebot für den Star dieses Sports abgegeben hat, dies zu tun. Bleib nicht im Hintergrund, sondern sei ein Vorbild für andere Vereine.
Ist ehrenamtliches Engagement einer der Gründe, warum eine Bank auch Vereine unterstützt?
Gastkletterer: Das ist definitiv unser gesellschaftlicher Beitrag, schließlich spiegelt er unsere genossenschaftlichen Werte wider.
Ihnen persönlich ist die sportliche Betätigung ein besonderes Anliegen. Eine Tafel mit Ihrem Lebenslauf ist sicherlich nicht alltäglich.
Sicher: Dies ist relativ selten, eine Chance.
Gastkletterer: Ja, ich stimme dir zu. Bewegung ist eine Maßnahme zur Stressbewältigung, ein wichtiger Baustein für den beruflichen Ausgleich. Tatsächlich sind wir sogar zu dritt: Unser Geschäftsführer Hansiorg Hegel ist unter anderem Deutscher Meister im Vorderlader auf 50 Meter.
Ein immer wichtiger werdender Bereich ist das Crowdfunding. Warum engagiert sich die Oberlandbank dafür?
Gastkletterer: Crowdfunding ist eigentlich der neue Begriff für den Genossenschaftsgedanken. Was einer nicht kann, können viele. Das war die ursprüngliche Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Das passt perfekt zu uns. Schließlich hilft eine Gruppe gemeinsam und sammelt einen Teil der von uns unterstützten Summe.
Sicher: Crowdfunding hilft uns auch, Projekte zu evaluieren. Wir werden oft nach Sponsoring gefragt. Dann fragen wir uns: Braucht es das oder nicht? Wir bekommen gutes Feedback durch die erste Crowdfunding-Runde, in der wir nur nach Unterstützern suchen. Wollen viele Leute dieses Projekt oder ist es eine individuelle Anfrage? Wenn ein Club mehr verlangt als wir, kann er nicht jedes Jahr kommen. Es wäre schade, mehr Geld zur Verfügung zu stellen und zu sagen: Es ist gut, aber wir hätten es gerne woanders investiert. Durch diese erste Runde schaffen wir es, ein gewisses Maß an Lust zu finden.
Gastkletterer: Das erste Projekt im Jahr 2023 ist übrigens die Pumpstrecke in Fischbachau. Bereits nach wenigen Tagen erreichte sie die erforderliche Zahl an Unterstützern.
Die Oberlandbank hat bereits 40 Projekte abgeschlossen. Zusätzlich zu ca. 285.000 € von Fans haben Sie ca. 90.000 € bezahlt. Wie kommt es zusammen?
Sicher: Wir verdoppeln den Betrag auf maximal 2.500 Euro pro Projekt, den Rest tragen Sponsoren bei.
Was hat ein „einfaches Genossenschaftsmitglied“ von der Sportwerbung der Oberlandbank?
Sicher: Das ist das Grundprinzip der Genossenschaft, die in der Region arbeitet. Aufwertung und Stärkung der Region mit regionalen Mitteln. Die Arbeit in Vereinen und Gruppen ist für das Zusammenleben im Allgemeinen sehr förderlich. Verlieren Sie sich nicht aus den Augen. Corona hat gezeigt, wie hart es mancherorts ist. Als Mitglied nehme ich das gute Gefühl mit, mit meiner Mitgliedschaft eine Institution zu unterstützen, damit sie so wirken kann.
Gastkletterer: Als Genossenschaftsbank steht nicht die Gewinnmaximierung oder der Aktienkurs im Vordergrund, sondern die Gewinnmaximierung. Wir müssen einen Gewinn erzielen, um unsere regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Aber: Wir sind keine Gewinnmaximierer. So geben wir das Geld zurück, das unsere Mitglieder uns gegeben haben und unterstützen unter anderem den Sport. Das ist unsere Hauptaufgabe und unser Selbstverständnis.