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Der Elch kehrt nach Deutschland zurück
Elche im Ilmenauer Stadtwald
Elche im Ilmenauer Stadtwald
Ein Augenzeuge trifft im Ilmenauer Stadtwald unerwartet auf einen Elch. Es scheint sich um ein Tier zu handeln, das derzeit durch den Freistaat streift.
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Der Elch galt in Deutschland jahrzehntelang als ausgestorben. Jetzt kehren Tiere zunehmend über die polnische Grenze zurück.
Berlin. Anfang 2018 hieß der erste Elch Bert im Naturpark Nute-Neplitz Brandenburg aufgedeckt. Er überquerte die polnische Grenze und gilt seither als der einzige freie Elch, der sich dauerhaft in Deutschland niedergelassen hat. Nun ziehen immer mehr Landsleute von Polen nach Brandenburg, zumindest für kurze Zeit.
Mittlerweile streifen mehr als zehn Elche durch Deutschland
Zieht immer wieder wandernder Elch von Osteuropa nach Deutschland. „Das liegt daran, dass sich die Elchpopulation in Westpolen in den letzten Jahren sehr gut erholt hat“, erklärt Leonie Veltgen von der Naturschutzorganisation WWF in Berlin.
Von dem 2001 in Kraft getretenen strikten Jagdverbot haben die Tiere stark profitiert. Seitdem sind die Bestände laut NABU auf 4.000 Exemplare gestiegen. Und mit steigender Zahl kommen manche von ihnen auch öfter nach Deutschland.
Das Zugverhalten ist typisch für Elche
Große Tiere sind hauptsächlich in Skandinavien beheimatet, kleinere Populationen leben aber auch in Polen und Tschechien. Von Polen aus wandern Tiere zunehmend nach Westen nach Sachsen, Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern. Im Sommer werden Oder und Neiße überquert; im Winter laufen sie einfach auf dem Eis. Aber auch aus Tschechien treibt er einzelne Elche zu ausgedehnten Wanderungen über die Grenze nach Bayern.
Vierbeiner sind so schnell wie ein Pferd
Männliche Elche sind dank ihrer langen und flexiblen Beine besonders wendig Ausdauersportlerdie der Geschwindigkeit des Pferdes entsprechen kann. Frauen sind weniger reisefreudig, haben aber auch einige Reisen nach Brandenburg unternommen. Theoretisch bestehen wohl Chancen, dass passende Partner gefunden und Nachwuchs geboren wird. „Allerdings gibt es dafür noch keine Hinweise“, sagt Weltgen.
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